Foto: Abbé Jean-Baptiste Malenge
Sie befindet sich im 77. Lebensjahr. 48 davon hat sie schon als Missionarin in der Demokratischen Republik Kongo verbracht – und sie denkt nicht an Pensionierung, auch wenn sie die meiste Zeit „täglich Gewalt und Tod erlebt“, wie sie berichtet. Seit 2009 leitet die Ordensfrau Friederika Kühnel aus Linz eine AIDS-Klinik am Äquator.
Geboren wurde sie 1946 als Waltraud Kühnel in Linz. Danach lebte ihre Familie, getrieben von sozialer Not, in Steyr, Bad Ischl, Wels und Salzburg. 13 Jahre arbeitete Waltraud als diplomierte Krankenschwester, „immer mit dem Wunsch, in der fernen Mission Gottes Güte zu bezeugen.“
Als Mitglied der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul erfüllte sie sich 1974 ihren Herzenswunsch. Schwester Friederika, wie sie sich nannte, lernte Französisch, bildete sich in Tropenmedizin und ein Jahr später landet die Vinzentinerin in Kinshasa, damals noch Zaire, heute Hauptstadt der Republik Kongo.
„Früher war ich viel im Busch unterwegs,“ erzählt die Ordensfrau, deren tägliche Begleiter seit 48 Jahren Gewalt und Tote sind. Seit 2009 leitet die Nonne aus Oberösterreich in der Provinzhauptstadt Mbandaka, nahe am Äquator, das „Dream Centre“. Schwester Friederika: „Wir sind eine Tagesklinik, die vor allem AIDS-Patienten versorgt, gegen Unterernährung kämpft und bei Malaria, Typhus und anderen Infektionskrankheiten hilft.“ Aktuell sind mehr als 1.500 AIDS-Kranke, darunter 118 Kinder, in Dauerbehandlung.
Die Missionsstelle der Diözese Linz unterstützt Schwester Friederika beim Ankauf von Medikamenten und medizinischem Material. Wer der unermüdlichen Landsfrau finanziell unter die Arme greifen möchte, kann für die Missionsstelle Linz auf folgendes Konto spenden. IBAN: AT71 5400 0000 0038 3117, Kennwort: Dream Zentrum

Sr. Friederika mit einer Ärztin vor dem Empfang der AIDS-Tagesklinik „Dream Centre“, welche die Linzerin leitet.

Sr. Friederika freut sich über einen Sterilisator, den die Diözese Linz finanziert hat.